22 Jahre ist es her, seit zum letzten Mal ein Team aus der dritthöchsten Liga unter den letzten acht Mannschaften im Schweizer Cup stand. In der Saison 2001/2002 gelang dem UHC Uster anschliessend gar der Vorstoss in den Halbfinal. Entweder Büli oder Pfanni konnte also Grosses schaffen. Die beiden aktuell wohl besten 1. Liga-Teams im Direktduell. Abgesehen von einer unglücklichen Startniederlage gegen die Gators liegt Pfannenstiel nach vier Siegen in Folge zurzeit auf dem dritten Tabellenrang. Aus dem starken Kollektiv stechen Florian Hafner und Florian Nideröst mit ihren überragenden Skorerqualitäten heraus und überdies verstärkt seit dieser Saison der langjährige finnische NLA-Verstärkungsspieler Markus Kulmala die ohnehin schon brandgefährliche Offensivabteilung. Nicht ganz optimal waren die Vorzeichen bei den bisher noch ungeschlagenen Bülachern, schwappte doch in dieser Woche ein Erkältungswelle durchs Team.
Es waren in dieser Partie die Gäste, die besser aus den Startblöcken kamen. Mit viel Sorgfalt in Ballbesitz und hoher Intensität kontrollierten sie das Geschehen und gingen in der dritten Minute mit einem Direktschuss von der rechten Angriffsseite folgerichtig in Führung. In der sechsten Minute führte ein Weitschuss von Yannic Matzinger und viel Verkehr vor dem Pfanni-Tor zum Ausgleich. Dies täuschte aber etwas über die Verhältnisse hinweg, denn Pfannenstiel war in dieser Phase das bessere Team und ging in der achten Minute nach einem Abpraller wieder in Führung. Diese bauten die Gäste in der 14. Minute in Überzahl auf 1:3 aus.
Die Bülacher reagierten im Mittelabschnitt und nach bereits nach drei Minuten legte Christoph Meier nach einem Bogenlauf auf Luca Dall'Oglio ab, der auf 2:3 verkürzte. Eine Minute später sorgte ein Konter von Pfannenstiel für die erneute Zweitoreführung. Der darauffolgende Torhüterwechsel von Nino Luise zu Nick Häfliger hatte dann eher symbolischen Charakter und sollte als Weckruf für das Team dienen. Tatsächlich kam das Heimteam nun besser in Fahrt. In der 28. Minute setzte Samuel Müller das Spielgerät nach einer Balleroberung von Jann Gartmann zum 3:4 in die Maschen und in der 36. Minute legte Robin Schmitter den Ball nach einem Gegenstoss in die Mitte zu Marco Hottinger, der zum verdienten 4:4-Pausenstand traf.
Mit einem überraschenden Flachschuss ging Pfannenstiel nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn erneut in Führung. Doch nur anderthalb Minuten später wurde Marco Hottinger durch die Mitte angespielt und traf trotz gegnerischem Druck zum 5:5 ins linke Eck. In der Folge lieferten sich die beiden Teams einen spannenden Fight. In der 46. Minute kratzte Nick Häfliger einen Ball von der Linie und eine Minute später verpasste Nico Derungs nach einem doppelten Doppelpass mit Marco Hottinger ganz knapp aus spitzem Winkel das leere Tor. Es war schliesslich in der 55. Minute ein Freischlag der Gäste, bei dem die Bülacher schlicht einen kurzen Moment schliefen, der für die Entscheidung sorgte.
In einem spannenden und nervenaufreibenden Spiel verpassten die Bülacher somit den Einzug in den Viertelfinal. Die beiden Teams machten auf jeden Fall beste Werbung für die 1. Liga. Einerseits durch das spielerische Niveau und andererseits durch die beeindruckende Kulisse von 428 Zuschauern - der zweithöchsten Zuschauerzahl im Achtelfinal. Weiter geht es für Bülach bereits am Sonntag in der Meisterschaft auswärts bei NLB-Absteiger March Altendorf.