Nachdem die Bülacher zu Beginn der Saison Sieg an Sieg reihten, ging mit dem Cup-Kracher gegen Pfanni das erste grosse Saisonhighlight denkbar knapp verloren. Das hat dermassen auf die Stimmung gedrückt, dass am Tag darauf die Partie gegen die Red Devils nach einer uninspirierten Leistung deutlich verloren ging. Und zu allem Überfluss fällt Topskorer und Galionsfigur Christoph Meier für mehrere Wochen verletzt aus. Dennoch war von den Bülachern eine Reaktion gefordert. Die Aufgabe war mit dem kampfstarken Unihockey Appenzell allerdings alles andere als einfach. Der letztjährige Aufsteiger hat sich bereits bestens in der 1. Liga etabliert. Siege gegen die Falcons und die Gators sowie knappe Niederlagen gegen Spitzenteams wie Pfannenstiel zeugen von der Qualität in der Mannschaft.
Den Bülachern gelang mit einem Treffer in der ersten Spielminute durch Nick Christen ein Start nach Mass. Drei Minuten später kam Appenzell zuerst zu einem Pfostenschuss und wenige Sekunden später nach einem Lauf in die Mitte zum Ausgleich. In der neunten Minute setzte sich Sven Gisiger auf der rechten Aussenbahn durch, zog in die Mitte und schoss das Heimteam erneut in Führung. Diese konnte eine Minute später durch Nick Christen nach einem Abpraller erhöht werden. In der Folge bewiesen die Gäste ein erstes Mal an diesem Abend ihre eindrückliche Konterstärke. In der elften und 13. Minute konnten sie zwei zügig vorgetragene Gegenstösse zum 3:3-Ausgleich verwerten. Nach einer Bülacher Druckphase brachte Robin Schmitter den Ball in der 14. Minute vors gegnerische Tor, wo er irgendwie einen Weg ins Netz fand. Wenige Sekunden später beendete dann auf der Gegenseite nach einem Pass in den Slot ein Ablenker ins eigene Tor die nur kurze Führung des Heimteams. Eine halbe Minute vor der Pausensirene leitete Robin Schmitter einen hinter dem gegnerischen Tor durch gespielten Pass direkt weiter in den Slot zu Nico Derungs, der zum 5:4 traf.
Die torreichen ersten zwanzig Minuten fanden nach der Pause nicht gleich eine Fortsetzung. Doch in der 27. Minute konnte Robin Schmitter einen Ball abfangen und zum richtigen Zeitpunkt auf Mischa Schmid ablegen, der zum 6:4 traf. Zwei Minuten später wurde Marcel Stutz nach einem Pass in die Mitte am Schuss gehindert, doch Marco Hottinger konnte erben und den Ball zum 7:4 einschlenzen. Die Partie schien nun für Bülach die gewünschte Bahn zu nehmen. Nachdem Appenzell in der 34. Minute einen Abpraller zum 7:5-Anschluss verwerten konnte, antizipierte Luca Dall'Oglio in der 35. Minute einen Pass, lief dazwischen und setzte den Ball nach einem Vorstoss über links präzis halbhoch in die rechte Netzseite. Ein unbedrängter Fehlpass durch die Mitte stand in der 36. Minute am Ursprung eines Konters von Appenzell, der zum 8:6 führte. Und drei Minuten später führte ein Fehlpass bei einer Überzahlsituation vor dem Gäste-Tor zu einem Gegenstoss, der im 8:7-Pausenstand resultierte.
Im Schlussabschnitt waren die Bülacher bemüht, das Geschehen besser zu kontrollieren und weniger Fehler zu begehen. Entsprechend waren die letzten 20 Minuten deutlich chancenärmer. Je länger die Partie dauerte und die knappe Führung bestand hatte, desto mehr kam der Eindruck auf, dass Appenzell mit seiner Konterstärke plötzlich eine realistische Chance auf den Sieg hatte. Und fast schon wie angekündigt, führte ein Ballverlust nach einem versuchten Querpass vor dem Appenzeller Tor schliesslich im direkten Gegenstoss zum 8:8-Ausgleich. Die grösste Möglichkeit, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, hatte in der 59. Minute Siro Zahner, doch er setzte den Ball aus dem Slot über das Tor.
Nach zunächst Möglichkeiten auf beiden Seiten kam Appenzell in der Verlängerung zu einer Überzahlsituation. Da die Bülacher die Strafe überstanden und auch im Anschluss keine weiteren Tore fielen, kam es zum Penaltyschiessen. In diesem konnten die Gäste zuerst vorlegen. Aber während Mischa Schmid, Marco Hottinger und Luca Dall'Oglio ihre Versuche verwerteten, vereitelte Bülach-Keeper Nino Luise alle restlichen Versuche von Appenzell.
Bülach startete mit einigen Umstellungen in den Linien in diese Begegnung. Es war zu erwarten, dass dies nicht gleich von Beginn an perfekt harmonieren würde. Insgesamt lief der Ball in den Reihen der Bülacher nicht gut, schnell und kontrolliert genug. Dies führte dazu, dass Appenzell viele Pässe leicht lesen, abfangen und dann seine ausgeprägte Konterstärke zur Geltung bringen konnte. Nach einer zweimaligen Dreitoreführung muss man aus Sicht der Bülacher am Ende von einem verspielten Punkt sprechen. Aber wenn man das letzte Drittel und die Verlängerung betrachtet, dann hätte die Partie durchaus sogar auch noch unglücklich kippen können. Weiter geht es für Bülach am kommenden Samstag auswärts bei den Glattal Falcons.
