Gegen den NLB-Absteiger Red Devils March-Höfe verlor Bülach das Hinspiel nach einem blassen Auftritt mit 1:6. Den Schwyzern mangelt es noch etwas an Konstanz, aber sie haben sich im Verlauf der Saison in die Top 5 der Liga gespielt und dort gehören sie ohne Zweifel auch hin. Dass sie zuletzt am Samstag die Glattal Falcons gleich mit 11:3 abgefertigt haben, zeigt auch ihr offensives Potential auf. Die Bülacher blicken auf einen 9:3-Auswärtssieg gegen die Rheintal Gators zurück, der nur im ersten Drittel umkämpft war. Da in dieser Partie jedoch die Verletztenliste auch noch durch Luca Dall'Oglio verlängert werden musste, ging gegen die Red Devils erstmals Simon Klingler mit der Captainbinde auf Punktejagd.
Anders als im Hinspiel waren die Bülacher zu Beginn voll da und drückten auf die frühe Führung. Die erste Chance hatte in der vierten Minute Jann Gartmann im Slot nach einer schnell vorgetragenen Kombination über die linke Seite. Nach einem Weitschuss von Marcel Stutz in der neuten Minute musste auf der Gegenseite Bülach-Keeper Nino Luise mit einer Schulterabwehr einen Abschluss der Gäste entschärfen. Ein unerzwungener Fehlpass der Bülacher in der Mittelzone stand in der 13. Minute am Ursprung des ersten Treffers der Red Devils. Und diese konnten ihre Führung in der 16. Minute nach einem Freischlag sogar noch ausbauen. Anderthalb Minuten später zog Robin Schmitter weit in der eigenen Platzhälfte ab und verkürzte mit diesem Brachialhammer auf 1:2. Keine Minute später konnten die Gäste jedoch nach einem abgefangenen Schuss den anschliessenden Konter zur erneuten Zweitoreführung verwerten. Allerdings dauerte es nach diesem Treffer dann auch nur gerade 17 Sekunden, ehe die Bülacher ihrerseits eine Antwort fanden, denn Jann Gartmann konnte die Hereingabe von Simon Klingler am weiten Pfosten zum 2:3 über die Linie drücken.
Das war es dann aber auch schon mit Spektakel für diesen Abend. Im Anschluss konzentrierten sich die Red Devils darauf, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. In Ballbesitz nahmen sie jegliches Tempo und Risiko aus dem Spiel, um um jeden Preis das schnelle Umschaltspiel der Bülacher zu unterbinden. Auf der anderen Seite fanden sich die Bülacher dadurch in einer ungewohnt passiven Rolle wieder, die ihnen doch einige Schwierigkeiten bereitete, im richtigen Moment die richtigen Lösungen zu finden. Denn wenn sie endlich einmal in Ballbesitz waren, stellten sie sich oft zu hektisch an. In der 35. Minute verpasste zuerst Dominik Müller im Slot ganz knapp den Ausgleich, doch dann erwischte Mischa Schmid nach einem Bogenlauf den gegnerischen Torhüter mit einem Flachschuss zum 3:3.
Auch im dritten Abschnitt gab es vereinzelt Abschlussversuche auf der einen oder anderen Seite, doch für ernsthafte Torgefahr konnte keines der beiden Teams sorgen. Nach einerm ereignislosen Drittel sorgte einzig Simon Klinglers Backhandschuss ins Aussennetz in den Schlusssekunden nochmals für etwas Aufregung. Entsprechend kam es in der Hirslen zur Verlängerung, in der die Bülacher das glücklichere Ende für sich beanspruchen konnten, denn in der 63. Minute wurde Yannic Matzingers hoher Pass in den Slot von einem Verteidiger ins eigene Tor abgelenkt.
Es war sicherlich nicht gerade ein Unihockey-Leckerbissen, den die 184 Zuschauer in der Hirslen zum Jahresabschluss vorgesetzt bekamen. Positiv aus Bülacher Sicht kann mitgenommen werden, dass es ihnen möglich ist, auch solche Spiele zu gewinnen. Und auf jeden Fall dürfte die taktische Marschroute der Red Devils dem Bülacher Staff einige Erkenntnisse für die Zukunft gegeben haben. Somit verabschieden sich die Bülacher als Tabellenführer in die Weihnachtspause. Die Saison wird dann am 13./14. Januar gleich wieder mit einer Doppelrunde auswärts in Appenzell und zu Hause gegen die Glattal Falcons fortgesetzt.