In der drittletzten Runde kam es in der Hirslen zum Duell zwischen Leader Bülach und Verfolger Pfannenstiel. Erster gegen Zweiten – der Sieger wird wohl den Qualifikationssieg einfahren. Mit 16 Siegen aus 19 Spielen spielt Pfanni eine gewohnt gute Qualifikation und stellt die wahrscheinlich spielstärkste Mannschaft der Liga. Die Bülacher Offensiv-Abteilung musste ohne die
Teamstützen Marco Hottinger und Mischa Schmid in diese Partie steigen, sie kurieren vor den Playoffs Verletzungen aus. Es ist dies bereits das dritten Aufeinandertreffen zwischen Pfannenstiel und Bülach Floorball in dieser Saison. Mit 6:5 respektive 5:4 n.V. gingen die ersten beiden Duelle an die Zürcher Oberländer. Und saisonübergreifend hat Pfannenstiel sogar die letzten fünf Partien gewonnen. Auch wenn sich Pfannenstiel immer gerne in der Aussenseiterrolle sieht, sprechen die Fakten also eine andere Sprache.
Und tatsächlich entwickelte sich die Partie dann auch entsprechend. Optisch wirkte das Spielgeschehen zwar ausgeglichen, aber den Gästen gelang es deutlich besser, offensive Akzente zu setzen. In der neunten Minute musste Bülach-Keeper Patrick Dürst gegen einen Abschluss von Niederöst eine Parade auspacken. Und zwei Minute später segelte ein Geschoss von Kulmala knapp über das Bülacher Gehäuse. Die Bülacher konnten im ersten Abschnitt nur ein paar Nadelstiche setzen. In der 14. Minute scheiterte Yanik Hofmann mit einem Ablenker im Slot und in der 19. Minute kam Nico Derungs nach einem Konter über Nick Bregenzer zu einem gefährlichen Abschluss. Eine halbe Minute später konnte Pfannenstiel aber nach einem Querpass vor dem Tor durch Bartenstein in Führung gehen.
Der Eindruck aus dem Startdrittel änderte sich auch in den zweiten zwanzig Minuten nicht. Pfannenstiel blieb offensiv die leicht gefährlichere Mannschaft. In der 28. Minute konnte Pfannenstiel die Führung nach einem Pass vors Tor und einem kurzen Lupfer durch Niederöst unter die Latte auf 0:2 ausbauen. Während die Bülacher zur Spielmitte eine Strafe überstanden, kamen sie selber in der 36. Minute nach einem hohen Stock zu einem Penalty, der jedoch nicht verwertet werden konnte. Eine Minute später zog Christoph Meier seitlich vors Tor, konnte den Torhüter jedoch aus kurzer Distanz nicht überwinden. Entsprechend gingen die Bülacher also mit einer Hypothek von zwei Toren in den Schlussabschnitt.
In der 42. Minute erhielt ein abgelenkter Weitschuss von Robin Schmitter einen unberechenbaren Drall, der für Unruhe sorgte. Eine Minute später kam Nico Derungs an der linken Bandenseite in Ballbesitz, lief etwas zurück und spielte einen Querpass auf Christoph Meier, welcher direkt diagonal über das Feld an den langen Pfosten weiterspielte, wo Simon Klingler zum 1:2 einschoss. Die Umstellungen auf Seiten der Bülacher zeigten in der Folge mehr und mehr Wirkung. In der 53. Minute zog Marcel Stutz nach einem Auswurf von Patrick Dürst in die Mitte und traf in die linke Netzseite zum Ausgleich. Eine Minute später preschte Nico Derungs auf der rechten Bandenseite nach vorne, fand eine Lücke, um in die Mitte zu ziehen und schoss zur 3:2-Führung ein. Bereits nach dem Timeout der Gäste in der 57. Minute ersetzte Pfannenstiel den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. In der 58. Minute scheiterte Jann Gartmann noch im Slot, doch nach einem Doppelpass über Christoph Meier erhöhte Nico Derungs in der 59. Minute auf 4:2. Ein unnötiger Ballverlust führte zehn Sekunden vor Schluss noch zum 4:3-Anschlusstreffer durch Luchsinger, doch am Sieg der Bülacher konnte dies nichts mehr ändern. Nach der Schlusssirene kam es zu einem Aufeinanderprallen von Nico Derungs und Tim Bartenstein, das zu zwei sehr hart gepfiffenen roten Karten führte.
Das Spielgeschehen ähnelte sehr stark dem Hinspiel, bei dem Pfannenstiel zwei Drittel lang gefährlicher war und zwischenzeitlich gar mit drei Toren in Führung lag. Bülach agierte defensiv solid und konnte die Querpässe von Pfannenstiel mehrheitlich unterbinden. Auf der anderen Seite gelang es den Bülachern aber offensiv zu wenig, für Druck und Torgefahr zu sorgen. Dies sollte sich im Schlussabschnitt ändern. Dort dominierte plötzlich das Heimteam und konnte die Partie entsprechend drehen. Somit liegt Bülach zwei Runden vor Ende der Qualifikation mit vier Punkten Vorsprung in Führung und kann sich am kommenden Sonntag in Winterthur den ersten Rang sichern.