Nach der ersten Viertelfinal-Partie gegen Floorball Uri wussten die Bülacher, was es in den Playoffs geschlagen hat. Die Intensität wurde im Vergleich zur Qualifikation nochmals einen deutlichen Zacken hochgefahren. Entsprechend entwickelte sich der Auftakt zu einer schwierigen Aufgabe. Erst im Schlussabschnitt konnte Bülach die Entscheidung herbeiführen. Um in den Halbfinal einzuziehen, braucht Bülach am entscheidenden Wochenende somit noch einen Sieg. Die Vorzeichen waren jedoch alles andere als gut. Mit Simon Klingler, Christoph Meier, Marco Hottinger und Mischa Schmid fehlen aktuell gleich vier der fünf besten Scorer. Diese Ausfälle zu kompensieren, ist auch für den Qualifikationssieger keine leichte Aufgabe.
Wie schon im Hinspiel zeigten sich die Bülacher im Startdrittel anfällig bei Freischlägen. Bereits in der zweiten Minute brachte Panuška seine Farben nach einem solchen in Führung. In der siebten Minute konnte jedoch Yanik Hofmann einen Konter nach einem abgefangenen Ball erfolgreich zum Ausgleich abschliessen. Nachdem Luca Dall'Oglio in der neunten Minute nach einem Lauf um das Tor am Helm scheiterte und Uri zwei Minuten später einen Rückpass neben das Tor setzte, war es in der 13. Minute erneut ein Freischlag, den Herger zur Führung für das Heimteam ausnutzen konnte. Aber genau eine Minute später schloss Yanik Hofmann eine schöne Kombination über Nick Christen und Mike Rickenbacher zum 2:2-Zwischenstand nach 20 Minuten ab.
Im Mittelabschnitt war zunächst Bülach gefährlicher: Nico Derungs scheiterte in der 25. Minute mit einem Backhandschuss und eine Minute später vergab Nick Christen aus dem Slot. Dazwischen zeigte aber auch das Heimteam in der 29. Minute mit einem Pfostenschuss, dass es noch da ist. Und tatsächlich ging Uri nach einem Drei-gegen-Zwei-Gegenstoss in der 32. Minute durch Bissig wieder in Führung. Nach einer Hereingabe von Luca Dall'Oglio glich Cyril Meyer jedoch anderthalb Minuten später den Spielstand aus dem Getümmel vor dem Tor erneut aus. Drei Minuten später konnten die Bülacher dann gar erstmals in Führung gehen. In Überzahl verwertete Luca Dall'Oglio mit einem Backhand-Direktschuss einen Diagonalpass von Robin Schmitter. Nach einem unnötigen Ballverlust auf der rechten Abwehrseite konnte Panuška allerdings nur eine halbe Minute später wieder zum 4:4 ausgleichen. Dank einem Konter, den Yanik Hofmann in der 39. Minute mit einem Lupfer gekonnt abschloss, ging Bülach dennoch mit einem Vorsprung von einem Tor in die zweite Pause.
In der 43. Minute war Bülach-Keeper Patrick Dürst bei einem Querpass zur Stelle und hielt mirakulös. Doch eine Minute später war er dann machtlos, als die Bülacher eine Hereingabe im Slot unglücklich ins eigene Tor ablenkten. Nach einer herrlichen Kombination war es in der 47. Minute Jann Gartmann, der die Bülacher erneut in Führung schoss. Doch anderthalb Minuten später stand Weltert nach einem Querpass aus der Bülacher Ecke frei und konnte zum 6:6 ausgleichen. Folglich entwickelte sich eine hochspannende Schlussphase. Die beste Möglichkeit zur Entscheidung hatte in der Schlussminute Marcel Stutz, der nach einem Zuspiel von Yanik Hofmann jedoch das Tor knapp verfehlte.
So kam es zur Verlängerung, in der sich die beiden Teams nichts schenkten. Bülach machte zwar den gefährlicheren Eindruck und hatte etwas mehr vom Spiel. Doch auch Uri kam zu seinen Möglichkeiten, so musste Patrick Dürst in der 68. Minute nach einem Querpass erneut eine Glanzparade auspacken. Auf der anderen Seite hatte Jann Gartmann in der 69. Minute zuerst die Entscheidung auf dem Stock und wurde dann in der 70. Minute beim Lauf auf das Tor gefällt. Um es ungeschönt zu sagen, wie es ist: Einen klareren Penalty gibt es eigentlich kaum. Doch zum grossen Erstaunen der Zuschauer gab es einen Freischlag für Uri. Und mit dem wohl letztmöglichen Angriff in der Verlängerung gelang den Gastgebern tatsächlich noch die Entscheidung.
Somit kommt es morgen Sonntag in Bülach zum entscheidenden dritten Spiel. Die Bülacher zeigten grossen Kampfgeist, doch am Ende kassierten sie heute schlicht zu viele einfache Gegentore. Natürlich kann dies durch die Linienumstellungen begründet werden, die durch die zahlreichen Ausfälle nötig wurden. Dass sich dies dann gerade in den Playoffs vermehrt auswirkt, in denen der Gegner alles in die Waagschale wirft, ist keine grosse Überraschung. Bei welchem Team in der entscheidenden Partie die Vorteile liegen werden, ist kaum zu beurteilen. Die Bülacher werden sicherlich nochmals alles geben, um die bislang überzeugende Saison zu verlängern. Am Sonntag wird um 17:30 Uhr in der Hirslen zur Entscheidung angepfiffen.