Es war gegen Floorball Uri ein hartes Stück Arbeit für die Bülacher, bis am Ende der Halbfinaleinzug bejubelt werden konnte. Dort wartete mit den Jona-Uznach Flames ein
Spitzenteam auf Bülach. Auch die St. Galler mussten gegen die Red Devils über drei Spiele und haben somit die erste Prüfung bestanden. Flames gegen Bülach ist fast schon ein Klassiker in der 1. Liga. Ein offensives Feuerwerk darf eher nicht erwartet werden, doch es wird sicherlich wieder intensives Playoff-Unihockey zu sehen sein, bei dem sich die beiden Teams keinen Millimeter schenken werden.
Der Start gelang dem Heimteam dann gar nicht nach Wunsch. Es schlichen sich im Aufbau Fehler ein und ein solcher führte in der vierten Minute zu einem Ballverlust, den die Flames mit einem Pass in die Mitte und einem Direktschuss von Schneider eiskalt zur Führung ausnutzten. Aber nur eine Minute später lenkte Yanik Hofmann vor dem Tor einen Schuss von Cyril Meyer zum Ausgleich ins Gästetor. Auch wenn das Bülacher Spiel noch immer nicht wunschgemäss lief, kamen sie danach zu mehreren guten Möglichkeiten: In der achten Minute verfehlte Simon Klingler nach einem Bogenlauf, eine Minute später verfehlte Sven Gisiger nach einem Gegenstoss das Tor, in der 14. Minute setzte Yanik Hofmann den Ball nach einem hohen Zuspiel an den Pfosten, in der 15. Minute verpasste Jann Gartmann nach einem Freischlag im Slot und in der 16. Minute scheiterte Simon Klingler alleine vor dem gegnerischen Torhüter. So kam es, wie es häufig kommt: Ein Pass von Köpfli wurde zwar abgefangen, kam aber genau auf seine Schaufel zurück und dieser nutzte die kurze Verwirrung zum erneuten Führungstreffer der Flames.
Kurz nach der Pause setzten die Gäste nach einem Konter den Ball an die Querlatte. Auf der anderen Seite forderte Yanik Hofmann den gegnerischen Torhüter nach einem Lauf über links zu einer Abwehr mit der Hand. In der 27. Minute tauchte Samuel Müller nach einem Pass in die Tiefe vor dem Tor auf, brachte den Ball aber nicht ins Netz. Kurz vor Spielmitte konnten die Flames dann eine Bülacher Strafe zum 1:3 ausnutzen. Es war nun definitiv eine kritische Phase für die Bülacher angebrochen, denn ein weiteres Gegentor der defensiv starken Flames wäre wohl eines zu viel gewesen. Ein Pass von Simon Klingler mit dem Rücken zum Spielfeld fand in der 35. Minute vor dem Tor Nick Bregenzer, der auf 2:3 verkürzte. Noch in derselben Spielminute vergaben im Anschluss Cyril Meyer aus spitzem Winkel und Jann Gartmann nach einem Diagonalpass von Nico Derungs den möglichen Ausgleich.
Das Heimteam hatte dann im Schlussabschnitt deutlich mehr vom Spiel, die Flames zeigten jedoch durch vereinzelte Konter weiterhin ihre Gefährlichkeit. Ab der 49. Minute drückten die Bülacher während einer Gästestrafe vehement auf den Ausgleich, doch da Nick Bregenzer die gefährlichste Chance aus dem Slot vergab, mussten die Bülacher weiterhin einem Rückstand nachjagen. Mit einem starken Weitschuss prüften die Flames aber auf der anderen Seite in der 53. Minute auch Bülach-Keeper Patrick Dürst. Einen scharfen Diagonalpass von Christoph Meier schoss dann in der 54. Minute schliesslich Nico Derungs aus spitzem Winkel zum umjubelten 3:3-Ausgleich ein. Das spannende Spiel näherte sich nun langsam einer Verlängerung. In der 58. Minute verpasste Nick Bregenzer vor dem Tor ein Zuspiel von Jann Gartmann und in der 59. Minute hatten auch die Flames mit einem Pfostenschuss noch die vorzeitige Entscheidung auf der Schaufel.
Entsprechend musste die Enscheidung in der Verlängerung fallen. In dieser agierten die Bülacher extrem geduldig, nahmen viel Risiko aus dem Spiel und hatten dadurch sehr viel Ballbesitz. In der 67. Minute lancierte Luca Dall'Oglio einen Angriff über die linke Seite. Christoph Meier nahm den Ball mit und setzte diesen nach einem kurzen Lauf mit einem trockenen Handgelenkschuss zum 4:3 unter die Latte.
Zu Beginn war es aus Bülacher Optik ein harziger und fehlerbehafteter Start. Erst allmählich fand das Heimteam etwas mehr Sicherheit. Doch gegen vorne fand Bülach an diesem Abend nie wirklich zu seinem Spiel. Auch wenn die Bülacher sicherlich nicht ihre Bestleistung zeigten, bewiesen sie viel Kampfgeist und bissen sich durch einen intensiven Fight. Vor allem in der Verlängerung war die knisternde Spannung geradezu in der Luft zu spüren. Am Ende konnten die 465 Zuschauer in der Bülacher Hirslen den Siegestreffer und somit die Bülacher Führung in dieser Serie bejubeln. Weiter geht es am kommenden Freitag um 20:00 Uhr im Grünfeld in Jona. Die Bülacher haben dann die erste Möglichkeit, diese Best-of-3-Serie zu entscheiden.