Bülach gegen Pfannenstiel – die beiden besten Teams der Liga machen den Meister unter sich aus. Drei Mal trafen die Kontrahenten in dieser Saison bereits aufeinander, zwei Partien entschieden die Zürcher Oberländer für sich. Begegnen sich die zwei Mannschaften, fällt auf: Sämtliche Spiele in den letzten Jahren endeten mit maximal zwei Toren Unterschied. Spannung ist also garantiert. Bei der ausgeglichenen Affiche einen Favoriten auszumachen, ist schwierig. Als Qualisieger blickt Bülach auf sehr starke Monate zurück, hat zuletzt aber aufgezeigt bekommen, dass in den Playoffs ein rauerer Wind weht. Pfanni hat mit 18 Siegen in der Quali sowie dem Vorstoss in den Cup-Viertelfinal ebenfalls eine beeindruckende Spielzeit hinter sich. Gerade im Cup und zuletzt in den Playoffs bewiesen die Pfanni-Akteure, dass ihnen grosse Spiele liegen.
Die Partie begann animiert, Bülach hatte anfänglich mehr Spielanteile und ging in der dritten Minute nach einem Ballgewinn im Zentrum durch einen satten Schuss von Simon Klingler in Führung. In der zehnten Minute zeugte eine Parade von Patrick Dürst davon, dass die Gäste langsam besser aufkamen. Diesen Trend hätte Siro Zahner in der elften Minute nach Vorarbeit von Mischa Schmid brechen können, doch sein Abschluss streifte knapp über das Tor. So kam Pfannenstiel dann in der 17. Minute während einer hart gepfiffenen Zweiminutenstrafe nach einem Querpass durch Nideröst zum Ausgleich. Und gleich nochmals konnten die Gäste kurz vor der Pause ihr Überzahlspiel auspacken und mit einem abgelenkten Schuss von Kulmala in Führung gehen.
Und da Pfannenstiel in der 22. Minute auch den zweiten Teil einer grossen Bankstrafe durch einen Direktschuss von Nideröst ausnützen konnte, sah sich Bülach mit einem 1:3-Rückstand konfrontiert. Diese drei Überzahltreffer veränderten das Gesicht des Spiels stark. Denn Pfannenstiel konnte nun mit dem Vorsprung im Rücken risikoarm spielen, während die Bülacher in der ungemütlichen Lage waren, dass sie mehr machen mussten, sich aber dennoch keine weiteren Gegentreffer leisten durften. Der zweite Teil ging nicht auf, denn in der 31. Minute erhöhte Hafner mit einem Freischlag auf 1:4.
Kurz nach der Pause spielte Jann Gartmann einen Pass in den Slot, wo Yanik Hofmann den Ball zum 2:4-Anschluss einnetzte. Die Hoffnungen auf ein Comeback der Bülacher wurden allerdings bald wieder zunichte gemacht, denn die Gäste erhöhten in der 44. und 45. Minute mit einem Doppelschlag auf 2:6. Zuerst setzte sich Nideröst im 1-gegen-1 durch und traf sehenswert, dann verwertete Chlebda einen Ableger von Schläpfer. Das Heimteam reagierte darauf mit einem Timeout. Sofort nach dem Anspiel setzte Simon Klingler seinen Gegenspieler unter Druck und nützte ein ungenaues Zuspiel zum 3:6 aus. Eine Minute später hatte Nico Derungs nach einem langen Zuspiel etwas Zeit und versenkte den Ball nach einer Drehung zum 4:6 im Gehäuse von Pfannenstiel. Plötzlich kehrte unerwartet nochmals Spannung in die Partie zurück. Da die Bülacher Bemühungen in der 53. Minute durch eine Strafe gebremst wurden, mussten sie in der Endphase mit sechs Feldspielern alles riskieren. Zwölf Sekunden vor Schluss traf Schläpfer ins leere Tor und zwei Sekunden standen noch auf der Uhr, als Robin Schmitter nach einem Lauf über links zum Endstand von 5:7 einschoss.
Die Bülacher konnten heute von einem guten Start nicht profitieren. Kipppunkt der Partie waren ohne Zweifel die drei Treffer in Unterzahl. Danach verlief das Spiel ganz nach dem Gusto von Pfannenstiel, das immer Antworten fand, wenn die Bülacher verkürzen konnten. Weiter geht es in der Best-of-5-Serie am kommenden Wochenende. Zuerst am Samstag um 19:00 Uhr auswärts in Egg und dann am Sonntag um 17:30 Uhr in der Hirslen.