Nach der Heimniederlage zum Auftakt war von den Bülachern auswärts eine Reaktion gefordert. Das erste Finalspiel hat zwar klar gezeigt, dass Pfannenstiel das besser eingespielte Team ist. Doch die Bülacher haben im bisherigen Verlauf der Playoffs mehrmals bewiesen, dass sie sich in die wichtigen Spiele beissen können. Klare Resultate gab es in letzter Vergangenheit zwischen Bülach und Pfannenstiel nie, entsprechend war auch heute kein Durchmarsch eines der beiden Teams zu erwarten.
In der ersten Spielminute hatten die Bülacher Ballbesitz in der eigenen Ecke, gaben diesen aber nach einer falschen Entscheidung ab. Schliesslich kam der Ball zu Bartenstein, der diesen nicht richtig traf, aber dennoch holperte das Runde unberechenbar und unglücklich ins Eckige der Bülacher. In der dritten Minute kam Christoph Meier dem Ausgleich noch am nächsten, doch Torhüter Weber parierte den Abschluss mit der Hand. Beide Teams agierten in der Folge extrem kontrolliert und wollten dem Gegenüber primär keine Tore durch einfache Fehler ermöglichen.
Im zweiten Drittel waren zunächst die Gäste aus Bülach gefährlicher. Simon Klingler verfehlte aber in der 21. Minute nach einem Rückpass von Nico Derungs das Tor. Eine Minute später vergab Jann Gartmann eine Möglichkeit im Slot nach einen hohen, langen Pass. Nach einem Spielzug über rechts und einem Pass in die Mitte konnte Nideröst in der 24. Minute zum 2:0 einschiessen. Sven Gisiger kam kurz vor Spielmitte nach einem Rückpass in den hohen Slot zu einem gefährlichen Abschluss. Doch wie so oft wenn man seine Chancen nicht verwertet, macht der Gegner ein Tor. Chlebda konnte in der 33. Minute von einem groben Schnitzer der Bülacher im Aufbau profitieren und auf 3:0 erhöhen. Es dauerte lange bis zum ersten Bülacher Tor, doch in Überzahl konnte Marco Hottinger in der 35. Minute mit einem schönen Schuss auf 3:1 verkürzen.
Nachdem die Bülacher zunächst eine Strafe überstanden hatte, kamen sie wenig später selber zu ihrer zweiten Überzahlmöglichkeit. Und auch diese nützten sie aus, denn Christoph Meier verwertete in der 47. Minute aus dem Slot ein Zuspiel von Simon Klingler zum 3:2. Anderthalb Minute später brachte Simon Klingler den Ball nach einem Bogenlauf in die Mitte, wo Nico Derungs das Spielgerät zum Ausgleich über die Linie drückte. So begann die Partie zwölf Minute vor dem Ende neu. Die Bülacher besassen ab der 51. Minute die Möglichkeit, in Überzahl erstmals in Führung zu gehen. Doch diesmal gelang kein Tor, stattdessen konnte Hafner kurz nach Ablauf der Strafe in der 53. Minute einen etwas zu riskanten Pass durch die Mitte abfangen und zum 4:3 einschiessen. Eine halbe Minute später konnte Bartenstein von einem weiteren Fehlzuspiel der Bülacher im Aufbau profitieren und mit einem unbedrängten Schuss auf 5:3 erhöhen. Drei Minuten vor dem Ende ersetzte Bülach den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Während einer Strafe des Heimteams verkürzte Christoph Meier in der 59. Minute mit einem Direktschuss noch auf 5:4. Doch zu mehr reichte es nicht mehr.
Die offiziell gemeldeten 512 Zuschauer waren zwar lautstark, vermehrten sich aber magischerweise nach der vom Speaker durchgegebene Zahl von 458, welche ihrerseits schon sehr wohlwollend gezählt war. Während Pfannenstiel im ersten Drittel noch ein Chancenplus zu verzeichnen hatte und im zweiten Drittel gut bedient war, kam der Sieg vor allem deshalb zustande, weil die Bülacher zu viele Fehler begingen. Nachdem Bülach den Dreitorerückstand aufgeholt hatte, schien das Momentum zu kippen. Doch statt in Überzahl zu reüssieren, wurde dem Gegner mit zwei dummen Eigenfehlern der Sieg ermöglicht. Somit spielen die Bülacher bereits morgen Sonntag gegen das Saisonende. Oder wenn man es wie Christoph Meier positiv ausdrückt, hat sich nicht sehr viel verändert, denn wie zu Beginn der Serie benötigt Bülach drei Siege fürs Weiterkommen.