Am 30. Juni 1972 genehmigten die Stimmberechtigten Bülachs den Kredit für den Bau der Sportanlage Hirslen. Auch wenn die Heimhalle von Bülach Floorball die Anlage erst seit sieben Jahren ergänzt, feierte die Sportanlage Hirslen also ihr 50-jähriges Jubiläum. Für dieses Geburtstagsspiel reiste der UHC Herisau ins Zürcher Unterland. Die Appenzeller blicken auf einen gemischten Saisonstart zurück. Auf einen deutlichen Sieg gegen die Glattal Falcons folgte eine knappe Niederlage gegen Bassersdorf Nürensdorf, Herisau kam dabei aber nach einem 1:7-Rückstand noch auf 6:7 heran. Die Bülacher waren auch aufgrund vergangener Spiele gewarnt vor der Lauf- und Zweikampfstärke von Herisau.
Zu Beginn waren es die Gäste, die mehr Ballbesitz hatten und mit sehr viel Geduld im Spielaufbau agierten. Allerdings war die Bülacher Verteidigung sattelfest und liess nichts zu. Nach einem Ballgewinn in der eigenen Ecke ging es in der sechsten Minute schnell, Matthew Cockerill legte im 2-gegen-1-Konter quer auf Yanik Hofmann ab, der den Gästekeeper zwischen den Beinen zur Führung erwischte. Dieses Bild wiederholte sich Mal um Mal: Herisau versuchte es, gepflegt aufzubauen, verlor den Ball aber jeweils in der gegnerischen Platzhälfte und lief in einen Gegenstoss. So scheiterte in der siebten Minute Luca Dall'Oglio bei einem Konter an Gästekeeper Tobler, der die Ecke gerade noch schliessen konnte. Und in der elften Minute setzte Mischa Schmid den Ball nach einem weiteren Gegenstoss an den Pfosten.
Nach Chancen von Mischa Schmid und Joel Renold spielte in der 25. Minute Mischa Schmid nach einer Balleroberung quer auf Yanik Hofmann, der direkt auf Christoph Meier weiterleitete. Dieser spielte seine Erfahrung aus und setzte den Ball backhand in den Netzhimmel zum 2:0. Da Meier im Anschluss von einem Herisauer Verteidiger in den eigenen Torhüter gestossen wurde, musste der bislang stark agierende Tobler in der Folge verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Im Gegensatz zum Startdrittel zeigten sich die Bülacher ab Spielmitte im Abschluss verbessert. Nach Vorarbeit von Nico Derungs verwertete Simon Klingler in der 31. Minute einen Abpraller zum 3:0. Eine halbe Minute später eroberte Christoph Meier an der Mittellinie den Ball, legte ab auf Mischa Schmid, der vor dem Tor quer auf Joel Renold spielte und schon stand es 4:0. Wieder eine Minute später spielte Yanik Hofmann einen Backhandpass auf Matthew Cockerill, der mit einem präzisen Zuspiel an den weiten Pfosten Dominik Müller fand, welcher routiniert zum 5:0 einschob. Die Bülacher Festspiele wurden nach einem Zuteilungsfehler in der 35. Minute nur kurz getrübt, als Stucki mit einem Querpass Conzett zum 5:1 bediente. Erneut schalteten die Bülacher in der Schlussminute des Mittelabschnitts hervorragend um, denn nach einem abgefangenen Pass legte Simon Klingler den Ball steil auf Luca Dall'Oglio der in die linke Seite zum 6:1 nach zwei Dritteln einschoss.
Das Muster blieb auch im Schlussabschnitt gleich. Herisau versuchte, nach vorne zu spielen, blieb in der Bülacher Verteidigung hängen und wurde ausgekontert. So suchte Joel Renold in der 47. Minute mit einem Querpass Mischa Schmid. Der Ball wurde zwar abgefangen, doch Christoph Meier verwertete den Prellball aus der Luft backhand zum 7:1. In der 52. Minute verzögerte Luca Dall'Oglio zuerst, fand dann mit seinem Querpass den aufgerückten Nick Bregenzer, der direkt in die Mitte zu Nico Derungs ablegte, welcher zum 8:1-Endstand traf. Derungs besass zwar in der 57. Minute direkt nach Ablauf einer Strafe noch eine Grosschance, scheiterte aber am eingewechselten Torhüter Wagner. Die letzte Möglichkeit der Partie verpasste in den Schlusssekunden Nick Chrirsten nach einem Zuspiel von Christoph Meier.
Es war alles in allem ein unterhaltsames Spiel, aber es war nicht gerade ein Leckerbissen für die Freunde eines gepflegten und kontrollierten Aufbauspiels. Dies lag in erster Linie an zwei Punkten: Erstens verteidigten die Bülacher hervorragend und gewannen viele Zweikämpfe in der eigenen Zone. Zweitens waren sie dann im Umschaltspiel schlicht komplett überlegen und überforderten Herisau ein ums andere Mal. Die Bülacher waren über die gesamten 60 Minuten gesehen dadurch kaum einmal in der Situation, dass sie selber das Spiel gestalten mussten. Aufgrund der gezeigten Qualitäten war der Sieg aber auch in dieser Höhe verdient. Am kommenden Samstag steht nun bei den Red Devils March-Höfe das nächste Auswärtsspiel an.