Nach einem resultatmässig eher harzigen Saisonstart präsentierten sich die Bülacher in den letzten Spielen offensiv äusserst produktiv. So gingen sie als Leader in die happige Doppelrunde gegen die beiden direkten Verfolger UBN und Sarganserland. Zuerst kam es am Samstagabend im Nürensdorfer Hatzenbühl zum Regionalduell mit Bassersdorf Nürensdorf. Trotz einigen Veränderungen im Kader zeigte UBN bislang eine konstante Saison. Nur gerade gegen das dritte Spitzenteam Sarganserland musste in der letzten Runde eine denkbar knappe 6:7-Niederlage hingenommen werden.
Zur ersten Chance des Spiels kam in der sechsten Minute Nico Derungs, der einen Freischlag direkt an den linken Pfosten setzte. Im Anschluss konnten die Bülacher in Überzahl spielen, weil Simon Klingler in den gegnerischen Torhüter gestossen wurde. Doch es kam anders als erwartet, denn in der siebten Minute waren die Bülacher in der eigenen Ecke zu nachlässig und so fand Ehrensperger im Slot Cathomas, der UBN in Führung schoss. Besser machten es die Bülacher drei Minuten später während der zweiten Strafe gegen das Heimteam. Simon Klingler fand mit einem Pass durch die Mitte Joel Renold, der im Nachschuss zum Ausgleich traf. In der 13. Minute musste UBN-Keeper Hagen mit dem Helm gegen Nick Bregenzer abwehren, der nach einem Querpass von Joel Renold zum Abschluss kam. Auf der anderen Seite scheiterte Swales in der 18. Minute in Überzahl am Pfosten. Eine Minute später hämmerte Christoph Meier einen Freischlag von der Mittellinie erneut an den Helm von Hagen. Nur wenige Sekunden nach Ablauf der Bülacher Strafe konnte Ganz einen Konter nach einem abgefangenen Ball zum 2:1-Pausenstand einschiessen.
Etwas kontrollierter war das Geschehen dann im Mittelabschnitt. Yanik Hofmann und Matthew Cockerill setzten sich in der 27. Minute hinter dem gegnerischen Tor fest. Schliesslich zog Hofmann seitlich vors Tor und liess das Netz aus spitzem Winkel zappeln. Und nur eine Minute nach dem Ausgleich leitete Simon Klingler neben dem Tor ein Zuspiel von Luca Dall'Oglio direkt weiter in den Slot zu Nico Derungs, der Bülach erstmals in Führung brachte. Auch im Anschluss wirkten die Gäste nun leicht stärker, ohne aber wirklich regelmässig für Gefahr sorgen zu können. Anderthalb Minuten vor Drittelsende führte ein unbedrängter Fehlpass dazu, dass Beutler in der Bülacher Hälfte in Ballbesitz kommen und zum 3:3 einschiessen konnte.
In der 43. Minute brachte Fenaroli das Heimteam mit einem Direktschuss von der rechten Angriffsseite wieder in Führung. Drei Minuten später konnte Joel Renold von einem Ballverlust von UBN profitieren und den Ball ins rechte Eck zum 4:4 einschiessen. Dann kassierte Bischofberger in der 50. Minute zuerst eine Zweiminutenstrafe wegen Stockschlags und bereits auf der Strafbank sitzend noch eine Zwei- plus Zehnminutenstrafe wegen Reklamierens. Diesmal waren die Bülacher in Überzahl kaltblütig und nutzten beide Strafen aus. Beim 4:5 fand Christoph Meier mit einem Pass an den langen Pfosten Joel Renold und beim 4:6 bediente er mit einem Querpass Marco Hottinger. Die Bülacher konnten also mit einem Zweitorevorsprung in die Endphase gehen, verpassten aber erneut in Überzahl die Entscheidung. Kurz nach Ablauf der Strafe liefen die Bülacher in der 54. Minute in einen Konter, den Ehrensperger zum 5:6 vollendete. Schliesslich setzte UBN alles auf eine Karte und kam 28 Sekunden vor Schluss ohne Torhüter tatsächlich durch Ganz, der aus dem Slot im Nachschuss erfolgreich war, noch zum späten Ausgleich.
In der Verlängerung kam das Heimteam kurz nach dem Anspiel zu einem Pfostenschuss und hatte ab der 65. Minute in Überzahl die Möglichkeit zur Entscheidung. Die Bülacher überstanden diese Phase aber und schliesslich kam Ganz drei Sekunden vor Ende der Verlängerung zu einem Freischlag in der Bülacher Ecke. Via Knie eines im Slot stehenden Mitspielers schien er dann zur Entscheidung für UBN getroffen zu haben. Allerdings wurde der Treffer aus nicht ganz ersichtlichen Gründen aberkannt und der Freischlag den Bülachern zugesprochen. Im fälligen Penaltyschiessen setzte sich das Heimteam dann aber dennoch durch.
Die Bülacher liessen sich also den Zweitorevorsprung im letzten Drittel noch entgleiten. Es war allerdings auch nicht gerade der beste Auftritt der Bülacher, die auch nicht zum ersten Mal Mühe bekundeten, wenn der Gegner mit mehr Geduld als Risiko im Aufbau agiert. Und da es auch in Ballbesitz nicht gelang, das 2-2-1 von UBN konstruktiv auszuspielen, entstand eine Partie, die am Ende auf beide Seiten kippen konnte. Und diesmal kippte die Münze – alles in allem heute auch nicht gänzlich unverdient – auf die Seite von UBN. Aber Doppelrunden haben etwas Gutes, man kommt nicht lange ins Grübeln. Bereits am Sonntagabend treten die Bülacher auswärts bei Sarganserland an.
