Den Söhnen Tells trotzen

Herren 1 Erstellt von dm

Im ersten Heimspiel der Rückrunde gastiert Floorball Uri in der Hirslen. Die Bülacher grüssen zwar von der Tabellenspitze, sind aber aufgrund der Duelle aus der Vergangenheit gewarnt. Hat sich doch Uri nicht zuletzt in den Playoffs der vergangenen Saison als zäher Widersacher erwiesen.

Die Hinrunde ist unlängst passé, und Büli grüsst beinahe mit dem Punktemaximum von der Tabellenspitze. Eine beachtliche Leistung, zumal sich die Liga in den letzten Jahren zunehmend ausgeglichener gestaltete und es die sogenannten einfachen Punkte nicht mehr gibt. Letzteres gilt symptomatisch für die Duelle gegen Floorball Uri: Das Team hat sich seit dem Aufstieg vor Jahresfrist den Ruf eines äusserst zähen Widersachers erarbeitet und ist auch heuer auf einem Playoffrang platziert.

Fünf Punkte beträgt der Vorsprung Uris auf den Strich. Genug, um auf eine erfolgreiche Hinrunde zurückzublicken, aber zu wenig, um sich jetzt schon in Sicherheit zu wiegen. Entsprechend kein Prophet, wer auch heute einen beherzten, kämpferischen Auftritt der Mannen aus dem Urkanton prophezeit. Gewisse Parallelen mit dem Schweizer Freiheitskämpfer schlechthin, Wilhelm Tell, sind dabei nicht von der Hand zu weisen: Geschossen wird zwar nicht mit einer Armbrust, aber dafür aus allen Rohren und Spielfeldpositionen. Nur gut, lässt sich Dampfwalze Cyril Meyer davon nicht beunruhigen: «Ich hatte in Geschichte zwar einen Fensterplatz, aber für mich heisst der wahre Schweizer Volksheld Sven Epiney», lässt sich der bekennende Dauerwellen-Träger zitieren. Das ist gewiss eine seltsame Auffassung der stolzen Historie der Eidgenossenschaft, aber Interpretationssache. So oder so: Um gegen Tells Söhne bestehen zu können, müssen die Bülacher die zuletzt etwas verloren gegangene Ballsicherheit zurückerlangen. Das wird heute durch den Umstand erschwert, dass Abwesenheiten das Coachinggespann zu einigen Umstellungen in den Linien zwingen. Aber auch da relativiert Meyer: «Ein gutes Team muss sich auch auf neue Gegebenheiten schnell anpassen können. Auch in einer Epiney-Sendung läuft nie alles wie geplant.»

In den letzten zwei Partien sind die Bülacher noch mit einem blauen Auge davongekommen. Ohne Besinnung auf die eigenen Stärken dürfte dies aber nicht mehr ewig gelingen. Sonst wird aus dem blauen Auge schnell ein abgeschossener Apfel von der Goaliemaske Nick Häfligers – oder natürlich ein Fiasko wie bei einem Stromausfall in einer Epiney-Quizshow.