Zu einem Freitagabendspiel reisten die Bülacher heute nach Herisau. Im September im Hinspiel konterten die Bülacher die Ostschweizer aus und gewannen am Ende mit 8:1. Doch dass die Bülacher nochmals zu so vielen einfachen Gegenstossmöglichkeiten kommen werden, war nicht zu erwarten. Mittlerweile haben sich die Gegner besser darauf eingestellt und lassen Bülach mehrheitlich auf eine kompakte Defensive auflaufen. Aber Herisau präsentierte sich in den letzten Spielen auch viel stabiler als noch zu Saisonbeginn. Zuletzt verlor Herisau gegen das zweitplatzierte UBN erst in der Schlussminute.
Die erste nennenswerte Chance des Spiels hatte in der zweiten Minute Mischa Schmid, der nach einem Lauf ums Tor von rechts zum Abschluss kam, aber an Torhüter Yannis Tobler scheiterte. In der siebten Minute verzog zuerst Marco Hottinger nach einem Diagonalpass von Joel Renold im Slot, dann stürmte Nico Sutter in die andere Richtung los und traf nach einem Solo über das ganze Feld zum 1:0 für das Heimteam. Zwei Minuten später fand Joel Conzett von hinter dem Bülacher Tor Andreas Tanner, der mit einem Direktschuss auf 2:0 erhöhte. Nachdem Bülach in der elften Minute durch Lukas Behrens und Christoph Meier zu Chancen kam, fing Luca Gartmann in der 13. Minute einen Pass ab und lancierte Cyril Meyer, der geschickt am blockenden Spieler vorbeiging und den Torhüter in der nahen Ecke zum 2:1 erwischte. Aber die Bülacher bekamen in dieser Phase keinen wirklichen Zugriff auf das Spiel. In der 14. Minute zog Stefan Meier von rechts in die Mitte und traf zum 3:1. Und in der 18. Minute eröffnete ein schlechter Wechsel der Gäste viel Raum auf der linken Angriffsseite, den schliesslich Florin Sutter zum 4:1 ausnutzte.
Bülach fand im zweiten Drittel die Sicherheit wieder, aber Tore machten sich lange rar. Joel Renold fand in der 21. Minute nach einem Ableger von Christoph Meier aus spitzem Winkel keine Lücke. Und Marco Hottinger verzog in der 27. Minute aus bester Position weit über das Tor. Zwei Minuten später scheiterte Mischa Schmid im Slot nach einem Diagonalpass von Matthew Cockerill. Dann aber fand schliesslich Cyril Meyer in der 29. Minute bei einem Freischlag in der Mauer eine Lücke und verkürzte auf 4:2. Die Aufholjagd der Bülacher wurde in der 36. Minute dann jedoch gestoppt. Ein etwas gar risikoreicher Vorstoss durch die Mitte gegen drei Gegenspieler führte zu einem Ballverlust und einem Gegenstoss von Herisau, den Andreas Tanner zum 5:2 vollenden konnte. Nachdem Matthew Cockerill in der 36. Minute einen Querpass neben das Tor setzte, verpassten zwei Minuten später sowohl Sven Gisiger als auch Marco Hottinger den Abpraller nach einem Schuss von Joel Renold. Doch dann fand in der 39. Minute Mischa Schmid mit einem Pass von hinter dem gegnerischen Tor Matthew Cokerill, der Bülach wieder auf 5:3 heranbrachte.
Die Gäste aus Bülach waren nun im Schlussdrittel vermehrt am Drücker. In der 44. Minute setzte Marco Hottinger den Ball an den Helm des Torhüters und drei Minuten später kam Christoph Meier nach einer schnellen Drehung um den Gegenspieler aus spitzem Winkel zum Abschluss. Wenig später leitete Meier ein Zuspiel von Sven Gisiger direkt in die Mitte weiter, wo Luca Dall'Oglio heranlief und zum 5:4 traf. In der 54. Minute sorgte die gleiche Kombination in umgekehrter Reihenfolge dann für den Ausgleich: Christoph Meier schoss das Spielgerät nach Vorarbeit von Luca Dall'Oglio zum 5:5 in die Maschen. Grossen Sportsgeist bewies Christoph Meier dann in derselben Spielminute: Nachdem er alleine auf den Torhüter losziehen konnte, zeigten die Schiedsrichter einen Penalty an, doch Meier meldete den Schiedsrichtern sogleich, dass sein Stock erst nach bereits erfolgter Ballabgabe getroffen wurde. Nach einem abgefangenen Weitschuss von Mischa Schmid, prallte der Ball zu Cyril Meyer, der in der 56. Minute nur ganz knapp verfehlte. In der 59. Minute lockten die Bülacher dann das Herisauer Defensivsystem auf die rechte Angriffsseite und dann fand Luca Dall'Oglio durch die Mitte Marco Hottinger, der mit einem Weitschuss ins linke Eck zum 5:6 traf. In der Folge liessen die Bülacher nichts mehr anbrennen und zwangen Herisau auch ohne Torhüter und mit sechs Feldspielern mehrheitlich dazu, dem Ball nachzurennen.
Der Start in die Partie misslang den Gästen aus Bülach gründlich. Noch nie in dieser Saison haben die Bülacher vorher in einem Drittel vier Gegentore kassiert. Der 4:1-Rückstand nach 20 Minuten war eine Hypothek, die nicht mehr viele weitere Gegentreffer erlaubte. Und tatsächlich war es die Basis für die Wende, dass die Bülacher im zweiten Drittel zur defensiven Stabilität zurück fanden. Bemerkenswerterweise stand die erste Linie vor dem Schlussabschnitt mit einer Minus-4-Bilanz zu Buche, drehte dann aber die Partie noch mit drei Treffern. Am Ende reichte es dann somit doch zu drei Punkten, obwohl Bülach in dieser Partie nur gerade einmal während 104 Sekunden führte. Für Bülach geht es dann nach der WM-Pause am 21. und 22. Dezember auswärts gegen Laupen und zu Hause in der Hirslen gegen die Red Devils im Festtags-Eventspiel weiter.