Duell um den Leaderthron

Herren 1 Erstellt von dm

Nichts bis gar nichts wollte im Duell mit UBN klappen. Viel Zeit bleibt nicht, die saftige Ohrfeige zu verdauen. Nur einen Tag nach dem Genickbruch steht gegen Sarganserland das Duell um den ersten Rang an.

«Heicho, eis a d'Ohre und dänn ohni Znacht is Bett.» Die Zeilen, die die Band Schtärneföifi in den 90er-Jahren schweizweit bekannt machten, beschreiben so ziemlich genau den gestrigen Abend der Bülacher. Nur, dass am Schluss statt eines Ohrwurms eine saftige Ohrfeige resultierte. Nix wollte, nix klappte, nix gelang. So eine Schlappe im Derby schmerzt selbstredend. Aber Niederlagen gehören nun mal dazu. Oder wie es Coach Pirmin Koller gestern nach Spielschluss in der Garderobe formulierte: «Eine gute Mannschaft zeichnet aus, dass sie wieder aufsteht.»

Und so kann man den heutigen Besuch des UHC Sarganserland ambivalent deuten. Variante 1 ist der Worst Case: Einen Tag nach dem Genickbruch droht mit dem Duell gegen den stärksten Gegner der endgültige Fall ins Tal der Tränen. Oder Variante 2: Einen Tag nach dem Rückschlag bietet sich heute die Gelegenheit, das wahre Gesicht der Mannschaft zu zeigen. Der Schreibende darf versichern: Büli ist fest gewillt, sich für die Zweitgenannte zu entscheiden. Zumal diese resultatunabhängig ist – vielmehr geht es darum, die Zweikämpfe endlich wieder mit voller Überzeugung zu führen und die Freude am Unihockey auf das Feld zu bringen. Das Wie überwiegt heute. Das Wozu ist aber dennoch nicht ganz unwichtig: Es geht um nichts weniger als den Leaderthron. Angesichts des damit gekoppelten Heimrechts in den Playoffs eine begehrenswerte Belohnung. Diese will verdient sein: Mit Sargans steht den Bülachern ein äusserst starkes Kollektiv gegenüber. Die Südostschweizer stiegen am Ende der letzten Saison nach 16 Jahren aus der NLB ab. Ein Blick auf das Kader lässt aber den Schluss zu, dass die Ambitionen auf einen direkten Wiederaufstieg durchaus vorhanden sind: Mit Karlsson, Rajeckis, Jalový und Hložanka figurieren für 1. Liga-Verhältnisse rekordverdächtige vier Legionäre im Aufgebot. Umgarnt von starken Eigengewächsen wie Dario Gmür oder Noah Ackermann verfügt Sargans über reichlich individuelle Klasse.

Das Wort zum Sonntag gebührt heute Verteidigerhüne Jason «J.Lo» Looser: «In solch schwierigen Momenten orientiere ich mich gerne an meinem Idol Jennifer Lopez. Wenn sie trotz ihres Erfolgs bescheiden ‹I'm still Jenny from the Block› singen kann, dann können auch wir uns auf unsere Stärken konzentrieren.» Damit ist auch das Rätsel gelöst, wessen Stimme Jason jeweils auf seinen Kopfhörern beim Warm-Up lauscht. Möge die Büli-Truppe auf diese Weise endlich wieder den richtigen Rhythmus finden. Büli Goal!!!