Mit den Playoffs beginnt am Freitag die schönste Zeit des Jahres. Die Duelle zwischen zwei Mannschaften, in denen es um das sportliche Sein oder Nichtsein geht, sind an Dramatik kaum zu überbieten. Wer in diesem gnadenlosen Verdrängungskampf obenaus schwingen will, der muss bereit sein, an seine körperlichen Grenzen zu gehen – und darüber hinaus. Die Playoffs funktionieren nach dem Prinzip des Darwinismus: Nur die Stärksten überleben.
Was im Zusammenhang mit Sport etwas gar martialisch klingt, ist im Kern der Aussage eben doch zutreffend. Büli hat in der Qualifikation mehr als doppelt so viele Punkte gesammelt als die Falcons. Abgesehen vom Heimrecht haben diese ab sofort aber keinerlei Bedeutung mehr. Nun geht es einzig und allein darum, im Kopf bereit zu sein und alles dem grossen Ziel unterzuordnen. Und diese Voraussetzung gilt für beide Teams gleichermassen. Zumal die Falcons vor zwei Jahren ebenfalls als Achtklassierter in den Viertelfinals den damaligen Ersten UBN düpierten. Den achten Rang sicherte sich das Team zudem erst vor Wochenfrist, die Falken befinden sich so gesehen bereits seit Wochen in den Playoffs beziehungsweise im Überlebenskampf. Noch vor einem Jahr schloss die Truppe aus Dübendorf die Saison als Gruppenletzter ab. Der jetzige Erfolg dürfte der eine oder andere Beobachter der Liga vor Saisonstart so nicht erwartet haben, vollzogen die Falcons auf diese Spielzeit hin doch einen ziemlichen Umbruch. Zahlreiche verdiente Spieler um den langjährigen Topskorer Fabian Zolliker sind kürzergetreten, aufstrebende junge Spieler rückten indes nahtlos nach. Büli ist gewarnt und wird den vermeintlichen Underdog keinesfalls unterschätzen.
«Jetzt können wir beweisen, dass wir als Mannschaft funktionieren», lässt sich Goalie Patrick «Sugi Sugar» Dürst zitieren. Der Routinier mit der Vorliebe für tiefgründige Ballermann-Hits ist aber auch aus persönlichen Gründen angespornt: «In dieser Affiche muss ich besonders aufmerksam sein. Schliesslich nenne ich meine Freundin liebevoll Müüsli – und die stehen bei Falken bekanntlich weit oben auf der Speisekarte.» Zumindest auf eine Überraschung dürften die Falcons tatsächlich hungrig sein. Bleibt zu hoffen, dass das Heimteam der Sache gewachsen ist und mithilfe der Unterstützung der Büli-Familie den Appetitverderber spielt. Büli Goal!!!