Nach dem denkbar knappen Sieg am Vortag in Widnau wurde auch im dritten und entscheidenden Halbfinalspiel gegen die Rheintal Gators eine enge Angelegenheit erwartet. Taktisch existierten keine Geheimnisse mehr. Wiederum galt es, Eigenfehler möglichst zu minimieren, die Zweikämpfe zu gewinnen und die wenigen Möglichkeiten auszunutzen, die von den gut organisierten Defensivreihen zugelassen werden.
Das Heimteam startete stark in dieses Entscheidungsspiel. In der dritten Minute tauchte Joel Renold erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Vier Minuten später war es wiederum Renold, der nach einem Zuspiel in die Tiefe von Luca Dall'Oglio knapp das Gehäuse verfehlte. Dann scheiterte in der achten Minute Jann Gartmann im Slot mit einem Backhandschuss. Als nächstes setzte Luca Dall'Oglio in der zehnten Minute den Ball an den Pfosten und zwei Minuten später kam auch Marco Hottinger aus dem Slot nach einem Pass von Joel Renold nicht an Gators-Schlussmann Marco Hutter vorbei. Gleiches Resultat in der 13. Minute: Nach einem Abschluss von Nico Derungs scheiterte auch Matthew Cockerill mit dem Nachschuss. Die einzige wirkliche Druckphase der Gators entwickelte sich während einer Bülacher Strafe in der 16. Minute. Und da kurz vor der Pause Luca Dall'Oglio noch einen Ball an den Helm des Torhüters setzte, endete dieses Drittel torlos.
Die Bülacher konnten die Pace des Startdrittels nicht über die Pause nehmen und kamen in der Folge zu weniger Möglichkeiten. Und wie so oft sollte sich das Auslassen von Chancen auch in dieser Partie rächen. Wenig überraschend war es schliesslich eine Bülacher Strafe, die den Gators in der 29. Minute die Führung ermöglichte: Andri Baumgartner traf mit einem Direktschuss. Ab der 36. Minute kamen die Bülacher dann selber zu einer Überzahlmöglichkeit. Sie erzeugten viel Druck, brachten das Runde aber einfach nicht in das Eckige. Erneut entschärfte Marco Hutter in der 37. Minute mit dem Helm einen Schuss von Marco Hottinger. In der 38. Minute scheiterte Luca Dall'Oglio in kurzer Folge zuerst mit einem Drehschuss und dann auch noch im Slot, bevor Lasse Paus bei einem Gegenstoss der Gators die Latte traf.
Sehr ärgerlich verlief dann aus Bülacher Optik der Start in den Schlussabschnitt. Denn nach nur einer halben Minute schoss Cedric Siegrist nach einem Freischlag halbhoch zum 0:2 ein. Der Zweitorerückstand erschwerte die Aufgabe für die Bülacher natürlich enorm. Sie mussten nun mehr Risiken eingehen und fingen sich in der 48. Minute mit einem Flachschuss von Lasse Paus prompt das 0:3 ein. Die Bülacher gaben aber noch nicht auf und drückten vehement. In der 49. Minute war es dann endlich so weit und Yanik Hofmann traf aus der Drehung zum 1:3. Nach einem Weitschuss von Marco Hottinger scheiterte Nick Bregenzer in der 50. Minute mit dem Nachschuss. Auf der Gegenseite kam es nach einem schnellen Konter in der gleichen Spielminute zu einem Penalty, den Mário Ozimý verwertete. Nur 25 Sekunden später konnte Joel Renold ebenfalls zu einem Penalty antreten und die Bülacher wieder auf 2:4 heranbringen. Erneut kam Nick Bregenzer in der 52. Minute nach einem Weitschuss von Marco Hottinger zu einem Nachschuss, scheitere aber auch jetzt wieder an Gators-Keeper Marco Hutter. Die letzte Chance für eine Wende ergab sich für Bülach fünf Minuten vor dem Ende, als sie über eine Minute in doppelter Überzahl bestreiten konnten. Doch da auch diese Möglichkeit ausgelassen wurde und in der Schlussminute Joel Renold den Ball noch an die Latte setzte, änderte sich am Resultat nichts mehr.
Im Rückblick rächte sich, dass die Bülacher aus ihren Grosschancen im ersten Abschnitt nichts Zählbares machen konnten. Dies hätte dem Spiels sicherlich eine andere Dynamik verliehen. So wurde es mit zunehmender Spieldauer immer schwieriger. Und da dann auch noch die 5-gegen-3-Situation ausgelassen wurde, mussten die Bülacher am Ende den Gators zum Finaleinzug gratulieren. Ein Resultat, das über alle drei Spiele nicht gestohlen ist. Schafften es die Gators doch, ihr Level in den Playoffs – also dann wenn es zählt – nochmals eine Stufe hochzuschrauben. Etwas, das den Bülachern in dieser Saison nicht gelang.