Es war zu erwarten, dass der mit einem starken Kader antretende Aufsteiger Red Lions Frauenfeld in dieser Saison alles andere als Kanonenfutter sein wird. Und mit zwei Siegen aus drei Spielen gelang den Thurgauern auch ein guter Start. Auf der anderen Seite haben die Bülacher als Tabellenführer und zuletzt auch durch den Sieg im Spitzenkampf gegen UBN einiges Selbstvertrauen getankt. Es musste sich allerdings weisen, ob nach dem anstrengenden und spannenden Duell vom Vorabend gegen UBN noch genug Energie im Tank war.
Beide Teams starteten kontrolliert, es dauerte bis in die achte Minute, ehe Marco Hottinger mit einem Schuss aus dem Slot für erste Gefahr sorgen konnte. Vier Minuten später musste Bülachs Torhüter Nick Häfliger ein erstes Mal intervenieren. Und nachdem Mischa Schmid in der 13. Minute seinen Schuss abgewehrt sah, war in der 15. Minute erneut Nick Häfliger zur Stelle und entschärfte einen Abschluss aus kurzer Distanz. Entsprechend ging es torlos in die erste Pause.
Im Mittelabschnitt profitierten die Gastgeber von einem Ballverlust der Bülacher, schalteten schnell um und schliesslich traf Joël Königshofer nach einer schönen Kombination zur 1:0-Führung. Aber nur etwas mehr als eine Zeigerumdrehung später verwertete Silas Horber eine Freischlagvariante zum Ausgleich. Dann tauchte in der 24. Minute Mischa Schmid nach einer schnellen Drehung alleine vor dem Tor auf, brachte das Runde aber nicht ins Eckige. Kurz vor Spielmitte zog Noé Marolf aus spitzem Winkel vor das Bülacher Tor und schoss zum 2:1 ein. In der Folge kamen die Bülacher dem erneuten Ausgleich mehrmals nahe. Siro Zahner, Christoph Meier und Robin Schmitter scheiterten aber zwischen der 32. und 36. Minute dreimal knapp. Schliesslich verwertete in der 38. Minute Siro Zahner eine Hereingabe von Jann Gartmann aus kurzer Distanz zum 2:2-Pausenstand.
Ein Bülacher Missverständnis im Spielaufbau nutzte in der 43. Minute Juho Kuutsa mit einem halbhohen Schuss in die linke Netzseite zum 3:2 aus. Und während einer Bülacher Strafe verschaffte Joël Königshofer in der 53. Minute nach einem Pass hinter dem Tor durch seinem Team den erstmaligen Zweitorevorsprung. Die Bülacher steckten allerdings noch nicht auf, in der 56. Minute parierte Frauenfelds Tobias Eigenmann einen Direktschuss von Christoph Meier. Dann allerdings fand Silas Horber mit einem perfekt gespielten Diagonalpass Marco Hottinger, der in der 58. Minute am weiten Pfosten zum 4:3 ablenken konnte. Und die gleiche Kombination war dann anderhalb Minuten später mit einer Freischlagvariante auch noch zum späten Ausgleich erfolgreich.
Foglich ging es in die Verlängerung, in der die Bülacher eine Zweiminutenstrafe überstehen konnten. Sieben Sekunden vor dem vermeintlichen Penaltyschiessen kam es in der Bülacher Platzhälfte zu einem Freischlag für die Thurgauer, den Timon Merz erfolgreich ausnutzen konnte.
Somit gaben die Bülacher in der vierten Runde die ersten Punkte ab. Ganz gestohlen war der Zusatzpunkt für Frauenfeld auf keinen Fall, machten sie doch über die ganzen 60 Minute den etwas hungrigeren Eindruck. Aufgrund des Spielverlaufs mit den zwei späten Toren war es für die Bülacher auch keine Selbstverständlichkeit, es überhaupt noch in die Verlängerung geschafft zu haben. Die nächste Partie steht für Bülach am kommenden Samstag auswärts in Herisau auf dem Programm.